Förderverein Brandenburger Symphoniker
Förderverein Brandenburger Symphoniker

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Förderverein Brandenburger Symphoniker e.V.

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des Fördervereins Brandenburger Symphoniker e.V.

Der Verein wurde 1990 gegründet und hat zur Zeit 77 Mitglieder.

Weitere Informationen finden Sie unter den Stichworten der Reiter auf der Seite.

 

Komponist Karl Heinz Wahren gestorben

Neue Musik ist für alle da

Er kannte keine stilistischen Berührungsängste: Im Alter von 88 Jahren ist der Berliner Komponist Karl Heinz Wahren gestorben.

 

Er wollte mit seinen Kompositionen stets ein möglichst breites Publikum erreichen. Die abstrakt-atonalen Avantgarde der Nachkriegszeit, die bei Fachfestivals in Donaueschingen und Darmstadt gefeiert wurde, war darum seine Sache nicht. Inspiration fand Karl Heinz Wahren eher im Jazz. 1933 in Bonn geboren und in Gera aufgewachsen, kam er 1953 zu Studium nach Berlin und gründete hier 1965 mit Gleichgesinnten die „Gruppe Neue Musik“. Die sah sich als eine Art Selbsthilfeverein für junge Komponisten, die innerhalb des etablierten Musiklebens noch nicht Fuß fassen konnten. Erklärtes Ziel der Gruppe war es, die Kommunikation mit den Zuhörern zu suchen, um zeitgenössische Werke verständlich zu machen, auch durch unkonventionelle Präsentationsformen.

Und Karl Heinz Wahren war durchaus erfolgreich in diesem Bemühen. Als einen Komponisten, „der dann und wann ganz gern, wenn auch nicht ohne Skrupel, im Grenzbereich zwischen E- und U-Musik vagabundiert“, bezeichnete ihn der Tagesspiegel und konnte immer wieder berichten, dass seine „vitale, komplexe und doch eingängige Musiksprache“ bei den Uraufführungen „starken Beifall“ hervorrief. Stücktitel wie „Auf der Suche nach dem verlorenen Tango“,  „Brandenburgische Revue“ oder „Suite nach Bildern von Otto Dix“ künden von Wahrens Weg zwischen Populärem und Intellektuellem.

 

1976 konnte er an der Deutschen Oper Berlin erfolgreich sein erstes Musiktheaterwerk herausbringen: Zusammen mit dem Chefdramaturgen des Hauses, Claus H. Henneberg, hatte er Guy de Maupassants Novelle „Boule de Suif“ (Fettklößchen) als Sujet gewählt. 1987 folgte – als Auftragswerk der Berliner Festspiele zum 750. Jubiläum der Stadtgründung – die satirische Oper „Goldelse“ auf ein Libretto von Grips-Theater-Gründer Volker Ludwig. 1992 schrieb Wahren die Filmmusik für „Ich und Christine“ von Peter Stripp mit Götz George und der blutjungen Christiane Paul in den Hauptrollen, 1995 inszenierte Götz Friedrich an der Deutschen Oper Wahrens Neufassung der Operette „Die schöne Galathée“.

 
 

Neben seiner kompositorischen Arbeit war Karl Heinz Wahren aber auch als Lobbyist aktiv, von 1981 bis 2003 saß er im Aufsichtsrat der Urheberrechtsgesellschaft Gema, von 1990 bis 2004 war er Präsident des Deutschen Komponistenverbandes. Im Alter von 88 Jahren ist er jetzt in seiner Wahlheimat Berlin gestorben.

 

 

Aus dem Tagesspiegel vom 15.12.2021

 

 

 

 

Aktuelle Stellungnahme der Brandenburger Symphoniker zur derzeitigen Situation des Orchesters am Brandenburger Theater mit einem Vorwort des FBS

 

Der Förderverein Brandenburger Symphoniker hat sich lange nicht zu der Situation am Brandenburger Theater geäußert. Gemeinsam mit den Brandenburger Symphonikern möchten wir das nun tun. Äußerungen und Einmischungen in Personalien stehen uns als Förderverein nicht zu. Wir möchten aber gerne etwas zum Verständnis der Bedeutung und Aufgabe eines/einer ChefdirigentIn im Allgemeinen und im Besonderen für die spezielle Situation in Brandenburg beitragen und zusätzlich die “Stellungnahme der Brandenburger Symphoniker” veröffentlichen.

 

Warum das Rad neu erfinden, wenn das schon jemand getan hat. Auf der website der Berliner Philharmoniker findet sich eine hervorragende Charakterisierung der Aufgaben eines/r ChefdirigentIn, aus der ich zitiere (https://www.berliner-philharmoniker.de/titelgeschichten/20192020/mythos-chefdirigent/)

 

... Der Chefdirigent – oder in letzter Zeit auch zunehmend die Chefdirigentin – ist der »künstlerische Leiter« eines Kollektivs, das an einer höchst diffizilen, nur in individuellen Versuchsphasen zu erreichenden Herstellung symphonischer Musik zu arbeiten hat. Er probiert, lenkt und koordiniert die Prozesse musikalischer Klangfindung und Sinnstiftung. ...

 

... Chefdirigent eines Klangkörpers zu sein heißt: die künstlerische Verantwortung für einen musikalischen Organismus innezuhaben, aber auch dessen Wegstrecke über einen längeren Zeitraum zu gestalten. Das setzt eine unmittelbare Nähe zu den Künstlern voraus, das Vertrauen der Musiker, um einer komplexen Institution ästhetische Form und Farbe, den Rhythmus und die inhaltliche Bestimmung zu geben. Musikalisches Können und persönliche Autorität strömen dabei sowohl ins Publikum als auch ins Bewusstsein des Orchesters. So bestimmt der Gestaltungswille des Chefdirigenten nicht nur das Formen der erklingenden Musikwerke und der Programme, sondern ebenso die Konzeption der Konzerte und Tourneen, der Solisten und Gäste einer Spielzeit. In den Blick des Chefdirigenten rücken jedoch auch Fragen der Organisation, die er mit dem Orchester und der Intendanz oder Geschäftsführung abklärt. Außerdem wird er menschliche Probleme und Missverständnisse nicht ignorieren, überhaupt das kreative Wohlbefinden der Musikerinnen und Musiker zu beeinflussen suchen, da es mittelbar auf die Kunstprozesse einwirkt. ...

 

 

 

... Das Gewicht und die Einflussnahme des Chefdirigenten sind kaum zu überschätzen. Denn er – oder sie – prägt die spezifische Klangsprache, die künstlerische Substanz und Identität seines/ihres Orchesters. Er hilft, die Ausdruckskraft und Aura eines Orchesters entstehen zu lassen und damit den Grad des Erfolges zu mehren. Er verkörpert sogar, wenn seine geistige Wachheit es vermag, die Vision von Gegenwart und Zukunft seines Orchesters. Mit seiner persönlichen Übertragungsfähigkeit wird er zur künstlerischen Schlüsselfigur der Kultur einer Stadt oder eines Landes. ...

 

 

In der speziellen Situation des Brandenburger Theaters, das leider keine echte eigene Darstellende Sparte mehr hat, kommt der/dem ChefdirigentIn die besonders verantwortungsvolle Aufgabe der fast alleinigen Prägung der künstlerischen Ausrichtung zu. Dies erfordert eine besondere Sorgfalt bei der Suche einer geeigneten Person, die diese Fähigkeiten in sich vereint und zusätzlich den speziellen Herausforderungen einer verfahrenen, aber nicht unlösbaren, Situation der Spaltung und Sprachlosigkeit gewachsen ist. Deswegen sollte mit Bedacht nicht überstürzt eine Person gesucht werden, die den Bedürfnissen der Brandenburger Symphoniker gerecht werden kann.

 

Häufig hören wir aus Publikum und Belegschaft, dass diese Position vor allem inzwischen nach all den Querelen nicht mehr attraktiv sei. Dem widersprechen wir:

 

Auf der einen Seite ist die Qualität des Orchesters auf hohem Niveau, auf der anderen Seite gibt es sehr gute andere Argumente für den Wirkungsstandort Brandenburger Symphoniker: Die politische Situation des Hauses ist stabil wie nie zuvor in der Geschichte des Brandenburger Theaters seit der Wende, die Nähe zur Hauptstadt, die Zusammenarbeit mit der Universität der Künste und die internationale Strahlkraft des Komponistenwettbewerbes 'Brandenburger Biennale' sind zusammen mit der Schönheit von Stadt und Landschaft ein sehr gutes Argument, sich hier einzubringen und niederzulassen.

 

 

Andrea-Carola Güntsch    

 

 

 

Stellungnahme der Brandenburger Symphoniker

 

 

Mit großer Bestürzung, aber auch mit Ärger haben wir als gesamtes Orchester durch die Pressemitteilung des Brandenburger Theaters erfahren, dass ein Vertragsabschluss mit Olivier Tardy als Chefdirigent der Brandenburger Symphoniker nicht erfolgen wird. Die Brandenburger Symphoniker hatten nach festgelegtem Verfahren ihre Wahl getroffen, um eine hohe künstlerische Qualität für das Publikum zu gewährleisten.

 

Wir stellen fest, dass die Geschäftsführung bisher nicht das Gespräch mit dem gesamten Orchester gesucht hat. Entsprechend alarmiert sind wir bei der in der Pressemitteilung des Brandenburger Theaters ausgesprochenen Ankündigung, “die Geschäftsleitung des Brandenburger Theaters wird nun über ein Eilverfahren die Zeit bis zum Sommer nutzen, um einen den Bedürfnissen des Brandenburger Theaters und der Brandenburger Symphoniker angemessenen und würdigen Chefdirigenten zu finden.” Es besteht die große Sorge, dass in einem Eilverfahren kein angemessener Chefdirigent gefunden wird.

 

Den Umgang des Hauses mit Herrn Tardy ebenso wie mit Herrn Gülke empfanden wir als unwürdig. Seitdem ist die Belegschaft tief gespalten und das Betriebsklima im Theater von Misstrauen und Angst geprägt. Wir halten die Entwicklung der letzten Jahre für den Kulturstandort Brandenburg in der Innen- und Außenwirkung des Brandenburger Theaters für destruktiv.

 

Ein Orchester ist ein besonderes Kollektiv, das sehr eng und emotional zusammenarbeiten muss. Für diese Zusammenarbeit sind Vertrauen und Zuverlässigkeit Voraussetzung. Der Anspruch, ein qualitativ hohes Niveau zu erfüllen und zu halten, begleitet uns in jede Probe und in jede Aufführung. Eine auf Dauer hochwertige Arbeit des Orchesters kann jedoch nur gewährleistet werden, wenn dem Chefdirigenten alle dazu nötigen Kompetenzen und die damit verbundene Verantwortung eingeräumt werden, insbesondere hinsichtlich Planung, Einsatz und Ausrichtung des Orchesters. Da die Symphoniker das einzige professionelle Ensemble innerhalb des Theaters sind, ist der Chefdirigent die Schlüsselfigur für diese künstlerisch-musikalische Ausrichtung. Ohne langfristig angelegte Gestaltungsfreiheit wird die künstlerische Entwicklung der Symphoniker massiv behindert und ihre Zukunft aufs Spiel gesetzt. Das Orchester betreffende künstlerische und organisatorische Entscheidungen, die nicht im Einvernehmen mit dem Chefdirigenten getroffen werden, interpretieren wir als Einschränkung eben jenes Freitraumes.

 

 

 

4. Sinfoniekonzert der Brandenburger Symphoniker der Spielzeit 20/21

 
 Das 4. SiKo der Brandenburger Symphoniker der Spielzeit 20/21 ist  
 
unter folgendem Link 
 
 
https://www.youtube.com/watch?v=-Tu8HbIZscs&feature=youtu.be
 
 
zu finden.
 

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Förderverein Freunde des Brandenburger Theaters

 

7. Brandenburger Biennale           Sitzung der Jury

Pasquale Corrado und Pablo Galaz Salamanca sind die Preisträger der 7. Brandenburger Biennale 
 
Nach Auswertung der Partituren und Tonaufnahmen war sich die Jury – Peter Gülke (Chefdirigent der Brandenburger Symphoniker)/ Andreas Preißer (Brandenburger Symphoniker), Nuria Nunez Hierro (Finalistin der 6. Brandenburger Biennale), Javier Torres Maldonado (da capo -Preisträger der 5. Brandenburger Biennale), Boudewijn Cox (Komponist, Antwerpen) und Markus Rindt (Intendant der Dresdner Sinfoniker) am Ende schnell einig geworden. Der mit 5000,- Euro dotierte Kompositionsauftrag für die Brandenburger Symphoniker geht an den italienischen Komponisten Pasquale Corrado (37). Der da capo-Preisträger der 7. Brandenburger Biennale ist der Chilene Pablo Galaz Salamanca (33) mit seinem Werk „Geometría Elemental“.
Nach seinem erfolgreichen Studienabschluss am „G. Verdi“-Konservatorium in Mailand bei Alessandro Solbiati (Komposition)  und bei Daniele Agiman (Dirigieren), erhielt Pasquale Corrado Kompositionsaufträge für namhafte Festivals wie u.a. für die Biennale Venedig, dem internationalen Festival der zeitgenössischen Musik.  Er besuchte Meisterkurse bei Luca Francesconi, Stefano Gervasoni, Luis De Pablo, Ivan Fedele, Luis Andriessen, Fredèric Durieux, Helmut Lachenmann und arbeitete auch als Dirigent mit u.a. dem Symphonie-orchester des Bayerischen Rundfunks zusammen.
Seit 2001 ist er Musikalischer Leiter und Arrangeur des Orchesters RAI (Italienisches Nationalfernsehen) „Suoni del Sud“ und dem Sinfonieorchester „U. Giordano della Provincia di Foggia“ . Er arrangiert die Musik für die unterschiedlichsten Fernsehformate und arbeitet mit nationalen und internationalen Sängern diverser Musikrichtungen zusammen.
Pablo Galaz Salamanca begann seine musikalische Ausbildung auf der klassischen Gitarre. 2010 machte er sein Diplom an der "Faculty of Arts" der Universität von Chile, wo er bei Aliocha Solovera, Cirilo Vila und Jorge Pepi Alos studiert hatte. Galaz setzte bis 2012 seine Studien im Fach Komposition am "Conservatoire de Paris" in der Klasse von Stefano Gervasoni fort und schloss dort mit einem Master of Music ab. Er absolvierte Spezialkurse für Komponisten am IRCAM in Paris. Zusätzlich besuchte er Seminare und Meisterkurse von zeitgenössischen Tonschöpfern wie u. a. Georges Aperghis, Mark Applebaum, Hugues Dufourt, Brian Ferneyhough, Ivan Fedele, Luca Francesconi und Mathias Spahlinger. Erst 2014 war er Franz-Liszt-Stipendiat der Musikhochschule Weimar. Galaz' Werke sind sowohl in seiner Heimat Chile als auch in Europa bereits mehrfach zur Aufführung gekommen.
An der Ausschreibung haben sich 236 Bewerber beteiligt, 59 aus Deutschland, gefolgt von 26 aus den USA, 23 aus Italien, 19 aus Großbritannien und Österreich, 16 aus Frankreich und 9 aus Polen. Bemerkenswerterweise gab es je eine Bewerbung aus Südafrika, der Türkei, Hong Kong, der Volksrepublik China, den Philippinen, Estland, Weißrussland, Zypern und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Einsendungen aus Brasilien waren sogar mehrfach vertreten.  
„Ich habe die Brandenburger Biennale von Anfang an begleitet, und es ist sehr auffällig, dass der Wettbewerb mittlerweile ein internationales Renommé genießt, wobei die Qualität der eingereichten Werke kontinuierlich gestiegen ist, so Markus Rindt, Intendant der Dresdner Sinfoniker.
 
Javier Torres Maldonado lobte den frischen , neuen Blick der beiden Preisträger, und die musikalische Raffinesse, mit der Pasquale Corrado und Pablo Galaz Salamanca zu Werke gehen. Natürlich seien auch Kompositionen eingereicht worden, die schnell durch das Raster fielen. „Der Walt Disney-Stil, Hollwood'sche Filmmusik oder Johann Strauß, in versuchter Adaption ist dann doch nicht das, was wir suchen,“ scherzt Javier Torres Maldonado.
 
Nuria Nunez Hierro und Boudewijn Cox attestierten den eingerichten Werken der Preisträger eine sehr gute Instrumentierung, volle Klangfarben und eine klare Formensprache. Zusammen alles sehr beeindruckend, weshalb bei der Auswahl am Ende alle Stimmen der Juroren auf Pasquale Corrado und Pablo Galaz Salamanca fielen.
 
Anca Güntsch, Fördervereinsvorsitzende der Brandenburger Symphoniker und maßgebliche Mitinitiatorin der Brandenburger Biennale, freut sich über die glückliche Auswahl der Jury. „„Wir möchten endlich mit dem Irrglauben brechen, zeitgenössische Musik sei einfach nur atonal und für ein größeres Publikum unattraktiv. Gerade in der modernen Musik gibt es noch vieles zu entdecken, und damit sind wir mit der Juryentscheidung der 7. Brandenburger Biennale wieder in der Musikwelt einen Schritt weitergekommen und freuen uns, dies auch bald dem Brandenburger Publikum im Rahmen zweier Konzerte vermitteln zu können.“  
 
 

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